Plume: Erfahrungsbericht für Fediverse-Blog

Auf diesem Blog teste ich Plume, eine ActivityPub-basierte Blog-Software. Das bedeutet, sie gehört (wie z.B. Mastodon) zum Fediverse.

Theoretisch verspricht das Vorteile, weil man Mastodon als Kommentarbereich nutzen könnte – man hätte also Substack und Twitter in einem. Praktisch bietet sie im Augenblick (Dezember 2022) nur eine spartanische Blogging-Lösung, die weder an Komfort noch an Nutzen mit Alternativen mithält. Plume befindet sich im Alpha-Status und das merkt man auch.

Die Fediverse-Einbindung ließe sich z.B. nutzen, um sich auf andere Diskussionen zu beziehen, sie in längere Texte einzubinden und die Diskussion quasi ohne „Medienbruch“ fortzuführen. Praktisch finde ich aber keine Möglichkeit, mit Plume anderen Fediverse-Konten zu folgen – und für das Verteilen der neuen Nachrichten ist ActivityPub jetzt nicht besser als RSS. Ich brauche also neben Plume weiterhin ein normales Mastodon-Konto für Diskussionen.

Die Texte schreibt man als pure Markdown-Texte ohne jegliche Komfortfunktionen wie z.B. Unterstützung beim Einfügen von Verweisen oder Schriftformatierungen. Trotzdem wirft mir der Editor immer wieder unnötige Zeilenumbrüche dazwischen, die mühsam per Hand entfernt werden müssen. Auch die Dokumentation kommt dürftig daher.

Zusammengefasst: Plume bietet mir die Nachteile eines Static Site Generators, weil ich nur eingeschränkt mit Markdown arbeiten kann. Gleichzeitig erfordert es aber eine aktive Server-Instanz, die einfacher angegriffen werden kann als der Generator. Da ich eh ein Mastodon-Konto brauche, um die Links zu verteilen, macht es auch keinen Unterschied, ob das auf eine andere Activity-Pub-Anwendung oder eine statische Seite verweist.

Im Augenblick ist Plume nichts weiter als ein interessantes Experiment, aber keine sinnvolle Anwendung für den produktiven Einsatz. Ich werde hier trotzdem weiterhin hin und wieder etwas schreiben, um die Entwicklung der Software zu verfolgen. Für meine Haupt-Blogs werde ich es vorerst aber nicht einsetzen.